Mahón (Maó) Inselhauptstadt
Die Inselhauptstadt Maó (spanisch Mahón) liegt an der Ostküste von Menorca und hat knapp über 28.000 Einwohner. Ihr natürlicher Hafen, der zweitgrößte der Welt, war in der Geschichte das Eingangstor vieler verschiedener Zivilisationen. Strategisch inmitten des Mittelmeeres gelegen, war er der gesuchteste Schutzhafen des Mittelmeeres gegenüber der heftigen Tramontana-Winde, der Meeresstürme und vor allem der gegnerischen Kriegsflotten. So sagte der Genueser Großadmiral Andrea Doria: "Ich kenne nur drei sichere Häfen im Mittelmeer: Juli, August und Mahon". Heute legen am Hafen von Mahon nicht nur die Autofähren von Barcelona und Mallorca an, sondern auch Yachten und Kreuzfahrer aus aller Welt, die die 3,5 Kilometer Hafenpromenade mit ihren Restaurants zu schätzen wissen.
Die Phönizier haben Maó vor über 3000 Jahren Maghen genannt. Gegründet wurde die Stadt jedoch durch die Karthager. Man nimmt an, dass der Name der Stadt auf den General Magon, ein Bruder von Hannibal, zurückzuführen ist, der um 205 v. Chr. auf der Insel lebte.
Unter der römischen Herrschaft wuchs die Stadt und Maó erhielt den Stadttitel. Während der arabischen Herrschaft verlor Mahón jedoch wieder an Bedeutung und Ciutadella wurde zur Hauptstadt. Die verschiedenen Invasionen und Herrschaftswechsel fanden ihren dramatischen Höhepunkt im Jahre 1535, als der gefürchtete Pirat Barbaroja die Stadt überrollt und hunderte von Einwohnern als Sklaven nach Nordafrika verfrachtete.
Trotz Vandalen und verschiedenen Hungersnöten, erholte sich die Stadt langsam bis sie im 18. Jahrhundert ihren wirtschaftlichen Höhepunkt erreichte. Zu dieser Zeit stritten sich Engländer, Franzosen und Spanier über die Kontrolle der Stadt, sodass Maó wohl fünf Mal den Besitzer wechselte. Mit der ersten englischen Herrschaft im Jahre 1722 wurde die Stadt zur administrativen Hauptstadt der Insel, die Aktivitäten des Hafens wuchsen und mit ihm der Verkehr von Kriegsflotten aus aller Welt. In dieser Epoche, in der sich auch ein bedeutsamer Bürgerstand entwickelt, werden die herausragendsten Gebäude errichtet und Mahón bekommt eine Persönlichkeit, die heute noch in ihren Straßen zu spüren ist.
Dieser konstante Wechsel verschiedener Völker hat Mahón eine reiche Kombination verschiedener Kulturen beschert. Es ist eine offene und kosmopolitische Stadt, mit einem gastfreundlichem Charakter und perfektem Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne.
Noch heute kann man in der Altstadt das koloniale Erbe des 18. Jahrhunderts wahrnehmen, wie z. B. das Rathaus im neoklassischem Stil mit einigen barocken Elementen, in der Nachbarschaft das Rot der Fassade des "Principal de Guardia", das ehemalige Gebäude des englischen Wachkorps. Die Liebe der Mahoneser zur Kunst und Kultur wird deutlich am Teatro Principal, eines der ältesten Operntheater Spaniens. Lohnenswert ist der Besuch des Museums von Menorca, ein ehemaliges Franziskanerkloster mit barocken Zügen, das dem Besucher die Geschichte Menorcas näher bringt. Selbstverständlich finden sich auch viele religiöse Bauten in der Stadt.
Bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen des Stadtzentrums kann man zalreiche moderne Gebäude betrachten, wie das Casa Mir oder andere spektakuläre Herrschaftshäuser in der Calle Isabel II. Der Fischmarkt von Mahón bietet täglich frische Meeresprodukte. Er wurde auf einer alten Festung des 18. Jahrhunderts errichtet. Im Claustre del Carme werden dagegen frische landwirtschaftliche Produkte angeboten.
Diverse Aussichtspunkte vermitteln einen schönen Überblick, wie der Plaza Miranda, von dem aus man den Hafen in seiner gesamten Schönheit betrachten kann. Um die Stadt vom Meer her zu bewundern, besteigt man am Besten eines der Boote, die eine Hafenrundfahrt anbieten (oder mietet bzw. chartert sich selbst eins hier). Von ihm aus kann man über eine Länge von fast drei Meilen historische Militäranlagen, kleine Inseln mit viel Geschichte, herrschaftliche Kolonialvillen, wie die Golden Farm, die hoch über dem Hafen thront und der Legende nach das Liebesnest von Lord Nelson und Lady Hamilton gewesen sein soll, erleben. Hier kannst du die einstündige Tour bei GetYourGuide online buchen und sparst sogar noch im Vergleich zum Vor-Ort-Kauf der Tickets!
Nach dieser Begegnung mit der Geschichte der Stadt, kann man sich auf einer der Terrassen am Hafen ausruhen, in den kleinen kunsthandwerklichen Geschäften rumstöbern oder aber eins der vielen Festen, Feiern und Festivals besuchen.